Qualitätsinfrastruktur im Fokus: Rückblick auf eine richtungsweisende Konferenz im BMWE
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Am 15. Mai 2025 wurde das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) in Berlin zum Treffpunkt für rund 100 Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Anlass war die Konferenz „Globale Perspektiven der Qualitätsinfrastruktur – Erfolgsfaktor für eine wettbewerbsfähige deutsche Wirtschaft“. Im Zentrum stand eine zentrale Frage: Wie kann eine moderne, leistungsfähige Qualitätsinfrastruktur den internationalen Handel fair, sicher und nachhaltig gestalten?
Gleich zu Beginn der Veranstaltung machte Staatssekretär Bernhard Kluttig die Bedeutung des Themas deutlich. Mit einem Zitat aus einem aktuellen Report der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) brachte er es auf den Punkt: „Qualitätsinfrastruktur ist der heimliche Held des internationalen Handels.“ Dieses Bild zog sich wie ein roter Faden durch den Tag und spiegelte sich in zahlreichen Beiträgen und Diskussionen wider, die die strategische Relevanz von Normen, Standards, Konformitätsbewertungen und Akkreditierungen für die globale Wertschöpfung und fairen Wettbewerb eindrucksvoll unterstrichen.
Der Vormittag bot dabei Einblicke in aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen im Bereich Qualitätsinfrastruktur. Bei Keynotes, fachlichen Impulsen und Paneldiskussionen standen Themen wie QI-Digital, der Digitale Produktpass sowie die technischen Regulierungen in internationalen Partnerländern im Mittelpunkt. Besonders wertvoll waren die praxisnahen Beiträge, die deutlich machten, wie deutsche Unternehmen und Institutionen heute bereits aktiv zur Harmonisierung internationaler Standards beitragen – und wo es weiteren Handlungsbedarf gibt.
Am Nachmittag rückten die fünf GPQI-Partnerländer China, Indien, Indonesien, Mexiko und Brasilien in den Mittelpunkt. Zunächst wurde ein Überblick zu politischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Entwicklungen gegeben. Danach folgten Ergebnisse länderspezifischer Konsultationen mit lokalen Stakeholdern zu Herausforderungen und Kooperationspotenzialen, etwa bei Normung und Konformitätsbewertung. Abschließend diskutierten die Teilnehmenden, wie sie sich stärker einbringen und Synergien in der Zusammenarbeit besser genutzt werden können. Der offene Austausch zeigte einmal mehr: Das GPQI lebt vom Engagement und den Impulsen seiner Partner – und bietet vielfältige Möglichkeiten, die Qualitätsinfrastruktur weltweit aktiv mitzugestalten.
Das Fazit der Konferenz fiel eindeutig aus: Eine leistungsfähige, verlässliche und mitgestaltete Qualitätsinfrastruktur ist kein „nice to have“, sondern eine zentrale Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg und einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort Deutschland. Sie schafft Vertrauen, senkt Handelsbarrieren und stärkt die Innovationsfähigkeit – in Deutschland, Europa und darüber hinaus. Die Konferenz hat gezeigt, wie stark Deutschland in diesem Bereich bereits aufgestellt ist – und welchen Beitrag gemeinsames Engagement auch in Zukunft leisten kann.